Die Elterninitiative informiert
Zum Wohle aller Kinder - Ganztagsschule offen gestalten!
die Entscheidung über das zukünftige Modell der Ganztagsbetreuung in unserer Gemeinde ist von zentraler Bedeutung für unsere Kinder und die Attraktivität unseres Standortes. Unser Ziel ist es, Sie umfassend zu informieren, damit eine Entscheidung getroffen wird, die den Bedürfnissen aller Familien gerecht wird.
Wir sind überzeugt: Die Wahlfreiheit für Eltern ist ein hohes Gut. Ein flexibles Ganztagsangebot, das verschiedene familiäre Lebensmodelle berücksichtigt, sichert nicht nur die Zukunft unserer Kinder, sondern stärkt langfristig unsere gesamte Gemeinde. Im Folgenden möchten wir Ihnen sachlich darlegen, warum ein offenes Ganztagskonzept eine pädagogisch ebenso wertvolle und für die Familienpraxis oft passendere Alternative zu einem teilgebundenen Konzept darstellt.
Bilden Sie sich Ihre eigene, fundierte Meinung. Wir setzen uns für den Ganztag ein – mit dem klaren Fokus auf das Wohl jedes einzelnen Kindes und dem Respekt vor der Vielfalt familiärer Bedürfnisse.
Fakten
Die Argumente
sämtliche Bilder wurden mit KI erstellt
Elternwille muss bei der Entstehung einer Ganztagsschule berücksichtigt werden
Wir als Eltern befürworten eine Weiterentwicklung der Schule, die unseren Kindern zugutekommt. Eine Ganztagsschule kann eine solche Chance sein – aber nur, wenn sie mit uns und nicht für uns gestaltet wird.
Unsere Hoheit in Erziehungsfragen, unser Recht auf Wahlfreiheit und Neutralität und unser Anspruch auf echte Mitbestimmung sind die fundamentalen Säulen, auf denen eine zukunftsfähige und von allen getragene Ganztagsschule aufgebaut sein muss.
Die Sicherung der Wahlfreiheit ist grundlegend, damit Eltern ihre Mitbestimmungsrechte auch in Zukunft behalten - Fakten aus dem Ganztagsschulerlass des Niedersächsischen Kultusministerium.
Förderung ist von der Organisationsform unabhängig
Der sogenannte Zusatzbedarf (ZB), also die zusätzlichen Stunden und Mittel für den Ganztag, ist nicht an ein bestimmtes Konzept gebunden.
Berechnungsgrundlage: Der ZB richtet sich ausschließlich nach der Anzahl der teilnehmenden Schüler*innen. Je mehr Kinder das Ganztagsangebot nutzen, desto höher fällt der ZB aus.
Gleiche Mittel bei Wahlfreiheit: Unabhängig davon, ob Sie sich für ein offenes oder ein teilgebundenes Konzept entscheiden, stehen die zur Verfügung gestellten Lehrkraftstunden und die Mittel für außerschulische Arbeitsgemeinschaften (AGs) in gleichem Maße zur Verfügung. - Quelle vom Niedersächsischen Kultusministerium
Hausaufgabenbetreuung durch Fachpersonal in jeder Organisationsform möglich
die Sorge um eine qualifizierte Begleitung der Lern- und Hausaufgabenzeit am Nachmittag ist berechtigt und wichtig. Wir möchten Ihnen auf Basis der Vorgaben des Niedersächsischen Kultusministeriums versichern, dass die notwendigen Ressourcen für eine professionelle Betreuung unabhängig von der gewählten Organisationsform des Ganztags (offen oder teilgebunden) zur Verfügung stehen, sofern man dies auch anbietet.
Gesicherte Mittel für die Lernzeit:
Die Finanzierung der Ganztagsschule (Link) in Niedersachsen ist so konzipiert, dass sie die pädagogische Qualität organisationsform-unabhängig sicherstellt.
Unabhängigkeit des "Zusatzbedarfs" (ZB): Der sogenannte Zusatzbedarf ist die finanzielle Basis für zusätzliche Angebote im Ganztag. Er richtet sich nicht nach der Organisationsform, sondern nach der tatsächlichen Anzahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler.
Chancengleichheit führt zur Benachteiligung anderer Kinder
Das Ziel der Ganztagsschule ist wichtig für "benachteiligte" Kinder. Doch wir müssen verhindern, dass der Vorteil der einen zur Benachteiligung anderer wird.
Hier, auf dem Land, entwickeln unsere Kinder entscheidende Kompetenzen außerhalb der Schule:
Sozialkompetenz (Link) in Sportvereinen oder Jugendgruppen findet in einer einer Qualität statt, die die Schule nicht leisten kann.
Verantwortungsbewusstsein (Link) ist unersetzlich. Ob bei der Fürsorge für ein Haustier oder der Mithilfe zu Hause – hier erfährt ein Kind Empathie und Verlässlichkeit nicht als Pflicht, sondern spürt das tiefe Gefühl, wirklich gebraucht zu werden. Diese prägende Erfahrung kann kein pädagogisches Programm ersetzen.
Seelische Stabilität (Link) durch die dringend benötigte Rückkehr in das stabile, familiäre Umfeld
Bei Ganztagsschule mit Pflichttagen, drohen diese wertvollen, selbstbestimmten Entwicklungsräume verloren zu gehen. Eine erzwungene Vereinheitlichung kann so für gut vernetzte Kinder zur Benachteiligung werden.
Verpflichtende Ganztage - Nachteile im Überblick
Verringerte Familienzeit: Der lange Schultag reduziert die wichtige, gemeinsame Zeit zwischen Eltern und Kindern. Familiäre Rituale, gemeinsame Erlebnisse und der erzieherische Einfluss des Elternhauses treten in den Hintergrund.
Einschränkung der individuellen Freizeit: Für außerschulische Hobbys wie Musik, Sport im Verein oder einfach nur freies, unstrukturiertes Spielen bleibt kaum noch Raum. Dies schränkt die Entfaltung persönlicher Interessen und Talente ein.
Gefahr der Überforderung: Ein durchgetakteter Ganztag kann besonders für jüngere Kinder zu Stress und Erschöpfung führen. Es fehlen oft die wirksamen und nötigen Ruhephasen und Rückzugsmöglichkeiten, um die vielen Eindrücke zu verarbeiten.
Sozialer Druck: Die Kinder sind gezwungen, den ganzen Tag in einer großen, oft lauten Gruppe zu verbringen. Dies kann soziale Konflikte verstärken und für schüchterne oder sensible Kinder eine erhebliche Belastung darstellen.
Rhythmisierung auch in der offenen Ganztagsschule möglich
Die Berliner Modelle zeigen, dass eine pädagogische Rhythmisierung auch in einer offenen Ganztagsschule möglich ist.
Berlin dient hier als wichtiges Referenzmodell, da es die Herausforderungen der Rhythmisierung in einem Schulsystem mit traditionell starker offener Ganztagsform aktiv angeht.
Ist nicht die Struktur unserer Grundschulen im Halbtag bereits eine Form der Rhythmisierung im kleinen Maßstab?
- spielerisch gestalteter Unterricht
- Kunst-, Betreuungs-, Sportstunden
Wieso weiter dehnen und sozial-psychologische Risiken eingehen?
Lernerfolg nur bei freiwilliger Teilnahme, Leistungssteigerung nicht nachgewiesen
Die jüngsten Analysen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zum Ausbau der Ganztagsschulen kommen zu differenzierten, aber klaren Ergebnissen bezüglich des Lernerfolgs und der Freiwilligkeit:
Die Teilnahme an Ganztagsangeboten verbessert die sozialen Fähigkeiten von Grundschüler*innen und wirkt sich positiv auf deren mentale Gesundheit aus. Diese positiven Effekte sind jedoch nur bei freiwilliger Teilnahme feststellbar.
Hinsichtlich der Schulleistungen (Noten) konnte keine signifikante, übergreifende Leistungssteigerung durch den Besuch einer Ganztagsschule nachgewiesen werden. - Link zur Studie aus 2022
Offene Tage sind nach Anmeldung verpflichtend.
Wird das Kind für die offenen Tage einer Ganztagsschule angemeldet, gibt es einen wichtigen Punkt, den man kennen sollte.
Die Anmeldung ist freiwillig, aber die Teilnahme danach nicht mehr. Wenn man sich für das Ganztagsangebot entscheiden, ist diese Entscheidung für mindestens ein Schulhalbjahr bindend.
Die Schule braucht diese Verbindlichkeit, um verlässlich planen zu können. Nur so können Kurse mit festen Partnern, wie Sportvereinen oder Musikschulen, und auch das Mittagessen organisiert werden. Nach der Anmeldung gelten diese Nachmittagsangebote als normale Schulveranstaltungen – genau wie der Unterricht am Vormittag.
Die Statistiken - Bilanz einer Ganztagsschule - aktuelle Studien als Ansatz einer reformierten offenen Ganztagsschule
In Niedersachsen sind 94,6% aller Grundschulen im offenem Konzept (Stand 2021).
Für das Schuljahr 2021/22 haben 25 Schulen den Ganztag angemeldet, davon 24 Schulen das offene Konzept.
Im Schuljahr 2022/23 haben 31 Schulen den Ganztag angemeldet. 26 Schulen wählten den offenen Ganztag. 2 Schulen beantragten den Wechsel von der teilgebunden Form zur offenen Form.
Stellen Sie sich die Frage nach dem WARUM! - Quellen
Résumé der freien Meinungsvielfalt
Wir haben in der Gemeinde Söhlde die Chance, gemeinsam eine der führenden offenen Ganztags-Grundschulen in Niedersachsen zu gestalten. Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, mit den Schulen, eine Bildungseinrichtung zu schaffen, die alle Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt und optimale Lern- und Entwicklungschancen bietet. Wir appellieren an Sie, eine Entscheidung zu treffen, die das Wohl der gesamten Gemeinschaft im Blick hat und die Vielfalt der Familienmodelle in unserer Gemeinde respektiert. Es ist von entscheidender Bedeutung, eine Struktur zu schaffen, die nicht nur den heutigen, sondern auch zukünftigen Elterngenerationen echte Wahlfreiheit bei der Gestaltung des Bildungsweges ihrer Kinder garantiert. Für die erfolgreiche Gestaltung der Ganztagsschule ist die aktive Einbindung und Mitbestimmung des Schulelternrats unerlässlich. Er fungiert als entscheidendes Korrektiv, um sicherzustellen, dass das gewählte Modell die Bedürfnisse der Familien, im Zuge einer konstuktiven Zusammenarbeit, wirklich abbildet. Wir bitten Sie daher, Ihre Verantwortung im Entscheidungsprozess wahrzunehmen und Ihre Meinung, auf der Grundlage einer neutralen und sachlichen Abwägung aller Argumente, zu bilden.